17 | 09 | 2018

Podiumsdiskussion zur Zukunft des ÖPNV

Wie geht es weiter mit dem ÖPNV in Lüchow Dannenberg? Und welche Rolle spielt der ÖPNV beim Klimaschutz? Zu diesen Fragen nahmen am Donnerstagabend Vertreter der Kreispolitik im Saal des Ostbahnhofs Dannenberg Stellung. Rund 30 Interessierte waren gekommen um zu hören, was die Kreispolitiker zum Thema zu sagen haben.

Zunächst führten die Leiterin der Klimaschutzleitstelle, Daniela Weinand, und der Vorsitzende des VCD Kreisverbands, Bernd Rübsam-Wassong, in das Thema ein. Dann stellten die politischen VertreterInnen ihre Konzepte vor. Die Diskussionsteilnehmer waren Thorsten Hensel (Bürgerliste), Christian Carmienke (CDU), Heike Bade (SPD), Andreas Kelm (Bündnis 90 / Die Grünen), Kurt Herzog (SOLI), Olaf Henke (AfD) und Heinz Schulz (UWG). Die Positionen reichten von „ein Ausbau des ÖPNV ist nicht finanzierbar“ über „Land und Bund sollten die Kosten für den ÖPNV übernehmen, damit eine gute Anbindung für alle Dörfer gewährleistet werden kann“ und „ohne einen besseren ÖPNV sind die Klimaziele nicht zu erreichen“ bis „die digitale Mobilität wird in Zukunft die Alternative zum ÖPNV   sein“. Auch, dass „es einen gut ausgebauten ÖPNV braucht um die Region als Standort insb. auch für Familien attraktiver zu machen“ wurde angeführt. Einigkeit herrschte bei der Position, dass mit den derzeitigen Finanzmitteln ein Ausbau des ÖPNV nicht möglich ist und dass eine bessere Anbindung an die umliegenden Metropolen nötig ist. Auch die, im Masterplan 100% Klimaschutz vorgesehene, Einführung einer Mobilitätszentrale als verantwortlicher Koordinator für die Mobilitätsentwicklung im Landkreis fand Zustimmung auf allen Seiten.

Im Anschluss an die Konzepte der Parteien entstand eine rege Diskussion zwischen dem Publikum und den Podiumsteilnehmern. Im Mittelpunkt standen das neue Rufbussystem, die Fragen der Anbindung an die umliegenden Metropolen und zu den Bahnhöfen, der Schulbusverkehr und immer wieder die Kosten und die Finanzierbarkeit. Auch Alternativen zum ÖPNV, wie der Bürgerbus in Zernien, Mitfahrapps und Mitfahrbänke und ein Ausbau des Radverkehrs wurden thematisiert.

An diesem Abend wurde deutlich, wie weit die Meinungen zum ÖPNV auseinandergehen. Aber deutlich wurde auch, dass das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Verbesserung der autounabhängigen Mobilität in Lüchow-Dannenberg da ist und dass viele BürgerInnen bereits selbst die Initiative ergreifen, um Alternativen zum Auto anzubieten.

 

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