05 | 02 | 2018

Trend zur gemeinschaftlich getragenen Landwirtschaft

Wenn man sich in Lüchow-Dannenberg regional ernähren möchte, sucht man trotz über 50% landwirtschaftlicher Fläche in den Supermärkten häufig vergebens nach hiesig erzeugten Produkten. Und dies obwohl nach einer Studie des Bundeslandwirtschaftsministeriums zwei Drittel der deutschen Bevölkerung regionale Versorgung für ihre Ernährung als „wichtig“ erachtet und damit dieses Anliegen sogar noch vor „biologisch produziert“ und „preisgünstig“ stellt. Eine Möglichkeit für Verbraucher, sich regional zu ernähren ist es, gemeinsam mit anderen Verbrauchern eine Lebensmittel-Kooperation mit einem Hof einzugehen. Diese Kooperationen werden auch als „Solidarische Landwirtschaft“ – kurz Solawi – bezeichnet. 

Das Netzwerk „Solidarische Landwirtschaft Wendland-Altmark“ stellt nun das Solawi-Konzept und Solawi-Höfe der Region am 06.02.2018 ab 19:00 Uhr im Gildehaus Lüchow der interessierten Öffentlichkeit vor. Anschließend kann man mit den Betreibern der Höfe und Gärtnereien an Infoständen ins Gespräch kommen. Der Anlass für die Veranstaltung ist das steigende Interesse an diesem Konzept und die Öffnung für neue Mitglieder zum Frühjahr.

Allein im Landkreis Lüchow-Dannenberg und den angrenzenden Kommunen sind ungefähr ein Dutzend Solawis aktiv, die Website des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft verzeichnet deutschlandweit bereits über 170 solcher Initiativen. Das Solawi-Konzept birgt für Höfe den Vorteil, dass ein Absatz zu auskömmlichen Preisen gesichert ist. Dies ermöglicht dem Landwirt eine schonende Betriebsweise, die wiederum der Umwelt und der Qualität der Produkte zugutekommt. Die Verbraucher erhalten als Gruppe  im Gegenzug wöchentlich einen Anteil der zur Verfügung stehenden Ernte. Die Art und Weise der Abholung erfolgt entweder am Hof oder an zentralen Depots in der direkten Nachbarschaft. Das Angebot kann von Gemüse und Obst bis zu Brot, Fleisch, Eier und Milchprodukte reichen. Die monatliche Kostenpauschale beläuft sich auf zwischen 80 bis 150 Euro und in der Regel laufen Verträge für ein Jahr.

Hier ein kleines Interview mit Jörg Knaak von der Landwende:

https://www.youtube.com/watch?v=lFx_hpW2_Xs