Konferenz der Akteure - Vielfalt der Klimaschutzinitiativen in Lüchow-Dannenberg
Am Sonnabend, dem 09. März 2019 lud die
Klimaschutzleitstelle in Kooperation mit dem Förderprogramm KlimaKomPakt zur
Konferenz der Akteure ein. An diesem Tag kamen Vertreter lokaler Initiatviven
und Interessierte zusammen, um sich intensiv mit dem Thema zivilgesellschaftliche
Klimaschutzinitiativen, Vernetzung von Akteuren und Kooperation von Initiativen
und Klimaschutzleitstelle zu befassen.
Begonnen wurde der Tag im Gildehaus mit einem Rundgang durch
die Ausstellung der Initiativen. In dieser präsentierten sich 11 lokale
Initiativen und Projekte mit zuvor vorbereiteten Plakaten. Vertreter dieser
Initiativen hatten Gelegenheit sich und ihre Projekte vorzustellen. Es gab viel
Gelegenheit andere Projekte kennen zu lernen, Kontakte zu knüpfen und zu Netzwerken.
Es präsentierten sich: Region Aktiv e.V., Energieeffizienz-Club, Wachstumswende Wendland, Bürgerforum Mitfahrbänke, Dörfliches Carsharing, EinsWeiter e.V., Fritz-Reuter-Gymnasium Dannenberg, Tausch & Plausch Dannenberg, Fairrückt-Markt, ADFC, SoLaWi Landwende e.V.
Im anschließenden Workshop wurde in Gruppen zu drei Fragestellungen gearbeitet. Jede Gruppe befasste sich eine halbe Stunde mit jeder Frage. Moderiert wurden die runden Tische von Klimaschutzmanagerin Daniela Weinand, Michael Wedler von B.A.U.M. Consult und Celia Schmidt von KlimaKomPakt.
Diese Fragen wurden diskutiert:
· Was sind unsere Erfolgsfaktoren in der Region?
· Aus welchen Erfahrungen können wir lernen?
· Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Akteuren und Klimaschutzleitstelle in Zukunft gestaltet werden?
Die Ergebnisse der Diskussion wurden auf Plakaten festgehalten die hier einzusehen sind. Die Klimaschutzleitstelle wird die
Ergebnisse des Workshops nutzen um die Kooperation mit den lokalen Akteuren zu optimieren.
Ergebnisse der Workshop-Tische
· Was sind unsere Erfolgsfaktoren in der Region?
Die Erfahrungen in zivilgesellschaftlichem Engagement aus dem Gorleben-Widerstand und die aus dieser Zeit bestehenden Vernetzungsstrukturen werden als großes Plus in der Region gesehen. Ohne den Castor wird es jetzt aber notwendig sein, andere Strukturen zu schaffen um die Vernetzung und das „Wir-Gefühl“ langfristig beizubehalten. Der Begriff „Wendland„ ist positiv besetzt und prägt die Identität der Menschen im Landkreis und die Identifikation mit der Region. In der Region gibt es viel Erfahrung darin Dinge auf die Beine zu stellen auch ohne Geld oder mit sehr geringen finanziellen Mitteln. Gleichzeitig gibt es aber auch viele Menschen im Landkreis die Wissen und Erfahrung darin haben wie man Fördergelder für Projekte einwirbt.
· Aus welchen Erfahrungen können wir lernen?
Als positive Erfahrungen werden der Widerstand, Erfahrung mit zivilem Ungehorsam und das Gemeinschaftsgefühl genannt. Auch die Offenheit für Neues in der Region und der Input durch Zuzügler werden als positiv wahrgenommen.
Herausforderungen denen die Akteure in ihrem Engagement begegnet sind, waren Skeptiker und die geringe Unterstützung durch Politik und Verwaltung.
Als Fazit für die Zukunft zogen die DiskussionsteilnehmerInnen
den Schluss, dass Offenheit gegenüber Anderen und Neuem und eine gute Vernetzung
für das erfolgreiche Zusammenarbeiten und das Erreichen der Ziele wichtig sind.
Durch die alleinstellungsmerkmale des Wendlands und die regionalen
Besonderheiten kann die Region Vorreiter sein und Impulsgeber werden. Ziele
könnten z.B. sein, Modellregion beim Reduzieren des ökologischen Fußabdruckes oder
Vorreiter bei Suffizienz zu werden. Auch die Betonung des „Für“ im Engagement,
statt des „Gegen“ und der achtsame Umgang miteinander, sowie ein verbesserter
Informationsfluss zwischen den Initiativen wurden als Ergebnisse aus der
Diskussion mitgenommen.
· Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Akteuren und Klimaschutzleitstelle in Zukunft gestaltet werden?
Von den Akteuren wird eine bessere Vernetzung der Initiativen untereinander gewünscht. Die Rolle die, die Klimaschutzleitstelle (KSL) dabei einnehmen kann und soll wurde kontrovers diskutiert. Zwar könnte die Klimaschutzleitstelle eine initiierende Rolle für z.B. Vernetzungsveranstaltungen übernehmen, andererseits wurde eine selbstorganisierte Vernetzung der Initiativen gewünscht, damit diese auch nach Ende der Förderung der Klimaschutzleitstelle bestand hat.
Gewünscht wird auch ein besserer Informationsfluss unter den Initiativen, zu dem die KSL über beitragen kann. Die Klimaschutzleitstelle wird von den Akteuren als Schnittstelle zur Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit gesehen und soll hier für den Informationsfluss sorgen.
Einig waren sich die Akteure darin, dass eine übergeordnete Organisationsstruktur in der sich alle Initiativen unter dem Dach des Klimaschutzes wiederfinden keine Verbesserung der Zusammenarbeit bringen würde, sondern als zusätzlicher Aufwand gesehen wird. Ebenfalls einig waren sich die DiskussionsteilnehmerInnen darin, dass sowohl die Initiativen, als auch die KSL die Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen besser erreichen müssen.